Sonntag, August 13, 2006

Arbeitslos - Jahr 2003 - Ausreden ohne Ende

Hallo Welt,

anfang des Jahres 2003 habe ich dann den Kurs (Movement Online) bei der ISH absolviert. Dort ging es hauptsächlich um das Bewerbungsmanagement. Am Anfang wurde nach Stärken und Schwächen gesucht, dann gab es ein Assessmentcenter und eine Imageberatung bei der es auch eine Individuelle Farbbereatung gab. In dieser Beratung habe ich auch erfahren das ich der Kaltfarbentyp bin. Sehr interessant zu wissen war auch das Charaktereigenschaften (z. B. Temperament) seine eigene Farbe (nämlich Rot) haben. Jetzt weiß ich warum ich zu gewissen Farben greife wenn ich einkaufen gehe. Auch so was habe ich dort gelernt ...
Zurück zum Thema. Bei dem Kursus wurden aber auch die Bewerbungsunterlagen durch genommen. So sollte jeder eine Leitspruch für sein Anschreiben einfallen lassen. Ich hatte mir damals 2 Sprüche einfallen lassen:
  • Mit Zuverlässigkeit und Teamgeist zu Ihrem Erfolg!
  • Zuverlässiger, kreativer Teamgeist sucht Büro zum spuken!
Der erste Spruch kam bei Bewerbungen fürs Kaufmännische und der zweite Spruch kam in Bewerbungen für den Kreativen Bereich zur Geltung. Weitere Themen waren u. a. auch wie man eine Lebenslauf für sich am besten aufbaut. Favorisiert wurde der 2-spaltige Lebenslauf. Mit dem hatte ich mich aber schon vorher beworben, so daß es für mich fast nichts neues war. Mir gab man zum Thema Lebenslauf noch ein paar Tips wie ich diesen besser machen kann. Es wurde auch noch über den Aufbau einer Bewerbungsmappe gesprochen, z. B. wo Zertifikate von Weiterbildungsanbietern in der Reihenfolge abgelegt werden sollen. Ich fragte (aus reiner Neugierde) dann nach wie das sich mit Zertifikaten von der Volkshochschule verhält. Mir wurde dann gesagt das ich diese dann am besten gar nicht erst mit dabei packen solle. Denn diese würden von einigen Personalern gar nicht gern sehen, da dort jeder hingehen könnte, und dies zu einer Flut von Zertifikaten führen würde. Und da wollen sich Personaler nicht auch noch extra durchwühlen wenn diese eh schon mehrere Hundert Bewerbungen auf den Tisch haben.
Es gab dann noch eine Individuelle Beratung der Bewerbungsunterlagen und dann ging der Kursus auch schon zu ende,

Was kam danach?
Das große Bewerbungsschreiben begann dann für mich. Mit laufe des Jahres kamen auch mehr Anzeigen zum bewerben. Außerdem habe ich bei einigen Jobbörsen meine Lebenslauf eingetragen und gehofft damit schneller wieder eine Arbeit zu finden. Leider kamen die Bewerbungen zu keinem Erfolg. Wahrscheinlich lag es daran, daß ich mich Querbeet beworben hatte. Also nicht nur für den Kreativenberuf, sondern auch für den kaufmännischen Bereich. Aber da ich ja nicht die große Berufserfahrung und Kenntnisse mitbringe, waren meine Bemühungen ohne Erfolg.
Wieder gab es die Messe im Museum der Arbeit. Und wieder war ich Vorort. Auch war diesmal die AWGD vertreten. Diesmal aber war es etwas anders, denn die Sparmaßnahmen der Ämter zeigt schon jetzt Wirkung. Ich fragte nämlich ob der Kurs wieder stattfinden würde, doch man entgegnete mir das man, aufgrund der Einsparungen bei den Ämtern, nicht wisse ob er stattfinden würde. Aber sie sagten ich solle es ruhig probieren den Kurs zu beantragen. Ich ging dann weiter und man merkte das es nicht mehr so viele Kurse gab wie das Jahr davor.

Aber ich habe nicht aufgegeben nach Weiterbildung beim Amt zu fragen (warum auch, so schnell gebe ich nicht auf).
Also macht man sich nach einer gewissen Zeit wieder auf den Weg zum Amt. Und wieder hieß es warten nach dem Nummern ziehen. Als dann endlich meiner Nummer kam ging es ganz schnell, denn ich durfte gleich zu Frau B. in ihr Zimmer (das sind für mich keine Büros). Ich bat sie in diesem Gespräch wieder um den gleichen Weiterbildungskurs wie beim letzten mal. Sie verließ das Zimmer um sich mit Herrn W. abzusprechen. Was dann kam werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Sie gab mir folgende Begründungen im Gespräch an:
  • Der Markt sei überfüllt
  • Herr W. sagte, der Anbieter würde mich so wieso nicht nehmen
Und was jetzt kommt ist der Mega-Hammer schlecht hin:
  • Schon 15-jährige könnten Webseiten gestalten.
Anmerkung von mir - :
(Das finde ich überhaupt nicht Witzig. Mir fiel leider später zu Hause die Pisa-Studie ein. Die besagt ja, das Teenager nicht richtig Lesen, Schreiben und Rechnen können. Wie will denn einer eine Webseite bauen können. Klar kann er, mit Frontpage von MS geht das sicher, nur sind die Seiten nicht Benutzerfreundlich und nur reiner Datenmüll. Des Weiteren kann ein Teenager nicht mit einem Content-Management-System umgehen. Der kann keine Navigationen über Flash bauen, er kann keine komplizierten Java Scripte schreiben und er kann keine Templates fürs CMS erstellen. Da lachen ja die Hühner...
Es zeigt das sich die Vermittler überhaupt nicht in den Berufen auskennen und sich auch nicht dafür interessieren. Das macht einen wirklich traurig ...
Zu den anderen Begründungen:
Es mark sein das es zu den damaligen Zeitpunkt einige (nicht viele) gab die für den Job in Frage kamen. Aber gleich zu behaupten, der Markt sei überfüllt, ist aus meinen Augen schon sehr dumm. Der Markt war zu diesem Zeitpunkt überall voll.
Der Anbieter hatte damals schon einen Eignungstest und ein Vorstellungsgespräch. Ich weiß nicht, ob den beiden vom Amt das bewußt war, aber dann einfach so zu behaupten der Anbieter würde mich nicht nehmen, ist eine Sauerei.) - Anmerkung Ende.

Ich habe auch mit einem Anwalt in diesem Jahr gesprochen. Er behauptete damals das es 4 Jahre dauern würde bis die Klage beim Hamburger Sozialgericht durch sei. Des Weiteren gab er auch dem Amt recht, (und macht sich ein wenig lustig darüber ....) also ließ ich es damals sein vor Gericht zu ziehen.

Mir fiel damals darauf nichts mehr ein, rein gar nichts mehr. Eine Beruf so runter zuziehen war wirklich zu fiel. In dem Moment war ich fast wie gelähmt. Im laufe des Gesprächs gab mir meine "Vermittlerin" ein Faltblatt von der Rackow-Schule und sagte:
"Die haben Kontakte zur Wirtschaft das wird Ihnen helfen ..."
(Irgendwie kommt mir das bekannt vor)
Sie sagte weiter beim Kurs Open Office sollte ich mich anmelden und das komplette SAP-Programm durchnehmen. Des Weiteren machte sie die Papiere schon so weit fertig, das ich mich ganz schnell anmelden konnte. In den Gespräch ging es auch um mein Bewerbungsverfahren. Sie war unzufrieden mit meiner Liste von Bewerbungen, weil ich eine eigene Liste machte und keine vom Amt hatte. In diesem Gespräch drohte Sie mir, ich solle mich als Putze bewerben wenn ich mich nicht öfters bewerben würde (irgendwie so ähnlich war das.). Auf jedenfall bekam ich jetzt eine Liste vom Amt und mußte mich dann jeden Monat min. 10 x bewerben. Ich hab dann die Papiere bekommen und habe dann mich Tage später dort angemeldet (mir blieb ja auch nichts anderes übrig).

Gegen Ende des Jahres habe ich dort ein Platz bekommen. Da der Kurs ins Jahr 2004 ging, geht es dort auch weiter.

Links:
Farbentyp: Link
Rackow-Schule: Link

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