Sonntag, August 13, 2006

Arbeitslos - Jahr 2005 - Ein-Euro-Job und eine Bewerbung mit folgen

Hallo Welt,

in diesem Jahr unternahm ich wieder den Versuch "meinen" Webprogramierungskurs vom Amt zu bekommen. Etwas war aber anders diesmal:
Meine "Vermittlerin" war eine andere denn es gab ja die wunderbaren Arbeitsmarktreformen und somit Umstrukturierungen. Die Ausreden blieben aber so abenteuerlich wie früher:
  • wenn ich ein Einstellungszusage hätte würde ich den Kurs bekommen
Das war die Antwort meiner neuen "Vermittlerin", auf meine Frage für den Webprogrammierungskurs. Sie sagte (auch wieder) ich solle mich im kaufmännischen bewerben. Auf meine Frage wie das denn ohne Berufserfahrung, ohne große Englischkenntnisse und ohne große Softwarekenntnissen funktionieren sollte, bekam ich nur ein Schweigen als Antwort.
Als ich aber den Begriff SAP nannte, wollte sie mir wieder einen Kurs andrehen. Ich lehnte mit der Begründung ab, das schon mal ein solcher Kurs nicht erfolgreich war. Die "Vermittlerin" sah es ein und ich ging dann wieder nach Hause.
Einige Zeit später bekam ich Post vom Amt. Es war ein Bewerbungsvorschlag für einen Ein-Euro-Job bei mir im Stadtteil. So sah also die Antwort des Amtes aus, auf meine Bemühungen. Na Toll. Nun mußte ich einen Ein-Euro-Job bei Sprungbrett absolvieren.

Angefangen habe ich dort im kaufmännischen Bereich. Das einzige was man dort den ganzen Tag über macht ist Tipptrainer (für was nur....? Für den Arbeitsmarkt ganz bestimmt nicht ....). Und man übt an irgendeinen PC-Führerschein. Sonst sitzt man nur rum und dreht Däumchen (zur meiner Zeit). Die Vermittlungsversuche und Bewerbungsmappenberatungen waren soooo dumm.

Mappe: Man bekam einen Ordner indem etliche Muster beinhaltet waren. Daraus sollte man dann für sich das beste raus schreiben (tolle Beratung). Zu meinem Lebenslauf sagte man u. a. ich solle doch nicht so viele Hobbies eintragen, sonst würde ein zukünftiger Arbeitgeber denken ich hätte keine Zeit zum arbeiten (oohhh Super, was für ein Tip).
Vermittlung: Habe ich keine bekommen, bzw. so richtig gab es auch keine. Es wurden Anzeigen von einer Internetseite ausgedruckt und aufgehangen (keine wirklich Auswahl). Des Weiteren wurde nicht wirklich auf die Qualifizierung der Arbeitslosen Rücksicht genommen. Ein Beispiel: Mit mir hatten 2 Sekretärinnen angefangen. Für die durfte ich keine passenden Anzeigen raussuchen und sie sollten sich auf die vorhandenen Stellen bewerben (2. Arbeitsmarkt, wenn ich mich nicht irre, nur Bürokraft sollte aus gehangen werden).

Ich habe dort auch eine (aus heutiger Sicht) gute Freundin kennengelernt. Sie hatte eigentlich nichts mit dem kaufmännischen am Hut, war aber trotzdem dort gelandet. Warum ich von ihr erzähle?
Sie wurde nämlich (am Anfang) von der Projektleiterin immer wieder, wie soll ich sagen, geärgert, getriezt. Später (so empfand ich das) wurde daraus von der Projektleiterin Mobbing. Beschreiben könnte Sie das allerdings am besten. Die Projektleiterin brauchte halt jemanden an dem sie ihre schlechte Laune auslassen konnte. Auch ich bekam etwas davon ab:

Nach 1 1/2 Monaten hatte ich die Möglichkeit, durch den Aufbau eine IT-Projektes, den kaufmännischen Bereich zu verlassen, welche ich auch nutzte. Aber am letzten Tag im alten Projekt sollte ich dort noch eine Word-Aufgabe abschließen (weiß nicht mehr genau um was es ging). Da ich die Aufgabe nicht beenden konnte (ich kann zwar alles essen, muß aber nicht alles Wissen und können) fuhr mich die Projektleiterin an:
Ich hätte überhaupt keinerlei PC oder Officekenntnisse und sollte doch sofort meinen Lebenslauf abändern (ich hatte eingetragen das ich sehr gute Kenntnisse hatte) und das rausstreichen.
(Anmerkung von Mir: Die Frau hatte selber keinerlei guten Kenntnisse, sonst hatte sie mir auch eine Lösung gegeben ;-) Sie konnte selber kein Zehnfingersystem und kannte sich im Office bereich nicht gut aus und dann sowas. Ich habe ja schon viel erlebt, aber das haute dem Faß dem Boden aus. Natürlich könnte man drüber stehen, und sagen; hey man Scheiß doch auf die Alte und ihr reden. Es geht hierbei um Prinzip. Es darf nur einer Kritik äußern der sich mit der Sache auch min. genau so gut auskennt. Jemand der so wenig Ahnung hat, ist wirklich nicht Kritikäußerungfähig. Wie heißt es so schön: Wenn man von etwas keine Ahnung hat, einfach die Schnauze halten.)

Wer diskriminiert und diskreditiert hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber wozu die Aufregung, ich hatte ja das Projekt gewechselt.....
Dort im IT-Projekt (Open Source) war es aber auch nicht wirklich viel besser. Es gab zwar keine Diskriminierung dafür gab es aber auch keine Arbeit, ich saß dort genau so rum wie im kaufmännischen Projekt. Wenigstens war es ein schöner Sommer ....
Und ich habe auch dort eine gute Freundin kennengelernt.
Vermittlung dort war gleich null, auch wenn der Projektleiter jetzt sagen würde ich hätte ihn nicht zum Vermitteln aufgefordert. Aber Geld wollten die kassieren:
Die Freundin von der ich erzählte hatte durch mich einen Job bekommen, welchen sie nach Ablauf ihrer 10 Monate beim Ein-Euro-Job auch antrat. Kurze Zeit später versuchte der Projektleiter doch tatsächlich meine gute Freundin zu kontaktieren, um von ihr eine Unterschrift für den Vermittlungsgutschein zu bekommen. Dabei hat er ihr weder den Job verschafft, noch sonst irgendwie beim bewerben geholfen. Und nicht er versuchte sie zu kontaktieren (er machte sich die Hände nicht schmutzig), sondern er beauftragte eine Teilnehmerin die ehemalige andere Teilnehmerin anzurufen. Nachdem ich aber der Teilnehmerin die Sachlage erklärt hatte, hatte sie es "aufgegeben" die ehemalige Teilnehmerin weiter zu kontaktieren.
Noch ein Versuch von Vermittlung:
In der letzten Dezember Woche im Jahr 2005 kam der Projektleiter wie wild in die Werkstatt der Abteilung. Der Großteil der Leute auf der Etage war im Urlaub und ich stand mit einem Kollegen in der Werkstatt. Der Projektleiter fiel uns an: "Ich will von jeden von euch (es waren alle aus dem Projekt gemeint) bis Montag eure Bewerbungsmappen haben. Wer keine mitbringt wird nicht vermittelt und wird bei der ARGE angezeigt (oder so ähnlich)." Darauf begegneten wir ihm: "Aber hast Du schon mal gesehen wie viele diese Woche hier sind? Es ist ja kaum einer da. Aber natürlich bringen wir Dir unsere Mappen mit, daß ist kein Problem." Darauf antwortete er: "Das ist mir egal was mit denn anderen ist, Hauptsache ist das ich die Mappen bekomme!"
Wir beiden gaben ihm dann am Montag die Mappen und die anderen waren Sauer ... alter Schwede das krachte nur so im Gebälk. Mein lieber Scholli ..... (Anmerkung von Mir: Ich war bis zum 28.02.2006 dort) Da die "Streitigkeiten" so 3 bis 4 Wochen andauerten und ich keinerlei Adressen zum bewerben bekam (außer die die ich mir selber aus dem Netz suchte), holte ich mir meine Mappe aus der Personalakte wieder raus. Für die letzten 4 Wochen braucht er das auch nicht mehr versuchen, wenn er sich schon die vorigen 8 1/2 Monate keine Mühe machte.
(Weitere Anmerkung von Mir: Soll ich dem Projektleiter eigentlich die ganze Zeit hinterher laufen und betteln: "Vermittel mich, vermittel mich". Der hatte eh keinerlei Kontakte zu Firmen um irgendjemanden aus dem Projekt zu vermitteln.)
Das einzige womit ich mich dort beschäftigte war, für die anderen Teilnehmer und auch für mich, Stellenanzeigen aus verschiedenen Internetjobbörsen auszudrucken und aufzuhängen. Dazu druckte ich auch noch wichtige Schlagzeilen aus dem IT-Bereich aus und hing diese mit an die große Pinnwand. Ein 3-monatiges Praktikum wurde mir auch nie dort angeboten (obwohl es gesetzlich? möglich wäre). Und so ging der Ein-Euro-Job auch langsam zu ende, ohne auch nur eine Chance auf ein Job erhalten zu haben.

Und was gab es noch:
In dem Jahr bewarb ich mich genau so erfolglos wie die Jahre zuvor. Außer dieser einen Bewerbung im Dezember, bei den SinnerSchrader Studios. Die hatte in dem Monat eine Anzeige geschaltet gehabt, auf die ich mich auch gleich bewarb. Doch leider bekam ich auch hier für die ausgeschriebene Stelle eine Absage. (Es gibt auch immer wieder Wunder ....) Doch in der Absage bekam ich die Möglichkeit auf ein Praktikum (boah ey, was für einer Möglichkeit .... Ich habe noch nie in der ganzen Zeit meiner Arbeitslosigkeit irgendein Angebot bekommen. Das war echt der ober Hammer).

Wie es ausging steht im Jahr 2006!


Links:
Sprungbrett: Link
SinnerSchrader Studios: Link

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